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Von Meisterwerken bis Kuriositäten: Die Exponate

Auch nach Beendigung der Ausstellung "Hohentieffen: Die Bauten der Vergangenen Grafschaft" sind hier die Exponate dokumentiert. Jede der 12 Vitrinen präsentierte mehrere filigrane Bauwerke der Grafschaft mit ihren jeweiligen fantastischen Geschichten.
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Villa eines Sprengstofffabrikanten

1869–1873, Weltenberg

Sylvester von Brisanz stieg nach seinem Militärdienst im Rang eines Garde-Artillerie-Oberingenieurs bei der k.u.k. Berittenen Gebirgsmarine ins Waffen- und Sprengstoffgeschäft ein. Insbesondere durch die Herstellung und den Handel mit Zündhütchen und Sprengkapseln konnte er ein beträchtliches Vermögen anhäufen. Das dafür erforderliche Quecksilberfulminat (Knallquecksilber) stammte aus eigener Produktion, die Rohstoffe konnten regional bezogen werden. 
Seine prachtvolle Villa ließ er sich auf einem Grundstück mit spektakulärer Aussicht bauen. Als außergewöhnlicher Blickfang wurde im Innenhof ein Quecksilberbrunnen installiert. Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Villa weit entfernt von den Produktionsstätten errichtet, da Quecksilberfulminat extrem empfindlich auf Erschütterung reagiert. Allerdings gab es in der Villa ein geheimes Labor, in dem ohne Wissen der Ehefrau heimlich an der Weiterentwicklung der Produkte gearbeitet wurde. Bei einer Präsentation von verbesserten Sicherheitsvorkehrungen im Herstellungsprozess kam es im Jahr 1889 zu einer heftigen Explosion im Spiegelkabinett, wodurch das halbe Gebäude weggesprengt wurde. 
Erstaunlicherweise kam niemand ernsthaft zu Schaden, nur einige Schrammen, vorübergehende Taubheit und bleibender Tinnitus waren bei einigen Beteiligten zu verzeichnen. Der Wiederaufbau scheiterte an der Finanzierung, da die Geschäfte nach einer Reihe ähnlicher Vorkommnisse größtenteils zum Erliegen gekommen waren.

Villa BentivoglioKIT
Villa Bentivoglio

1886-88, Klöppelspitze

Isabella Bentivoglio ließ sich die Villa in den Jahren 1886-88 als Witwensitz errichten. Sie war eine Nachfahrin von Annibale III. Bentivoglio, der sich nach seiner Vertreibung aus Bologna im Jahre 1507 in Hohentieffen niedergelassen hatte. 
Die Familie Bentivoglio handelte unter anderem mit Quecksilberprodukten, die vor allem zur Imprägnierung von Holz und zur Herstellung von Spiegeln genutzt wurden, aber auch als Mittel zur Leichenkonservierung Verwendung fanden. 
In Ihren Aufzeichnungen berichtet sie vom Blick aus dem Turmzimmer auf das Meer bei klarer Sicht. Aufgrund der Entfernung von der Küste kann es sich wohl nur um eine optische Täuschung gehandelt haben.

Sehenswert ist die einzigartige Sammlung von Biberfellhüten aus vier Jahrhunderten.

EremitageKIT
Eremitage

1859–61, Äußerste Einöd

Die Eremitage wurde an Stelle eines ehemaligen venezianischen Wachturms errichtet. 
Sie war ein zeitweiliger Ausweichwohnsitz für die gräfliche Familie, um Abstand von den Regierungsgeschäften zu erlangen und beherbergte außerdem eine umfangreiche Sammlung von Korkmodellen antik-römischer Bauwerke. 
Die Eremitage musste 1972 dem Bau einer unvollendeten Autobahnbrücke weichen.

BallhausKIT
Ballhaus

1820–21/ 1836/ 1845–46, Hohentieffen

Das Ballhaus birgt verschiedene Nutzungen, die aus dem Sommerpalast* ausgelagert wurden, so unter anderem die Hofküche und eine Dampfwäscherei, deren Schornstein sich im Schlossturm verbirgt. 
Der zentrale Seerosenteich diente dem Auffangen des Regenwassers für die Bewässerung des Herrschaftlichen Kräutergärtleins. Wegen der äußerst ungünstigen Lage, die wahrscheinlich aus finanziellen und 
ästhetischen Gründen gewählt wurde, war die Anlage nur kurzzeitig als Wirtschaftsgebäude in Betrieb. 
Es folgte der namensgebende Umbau zu einem Ballhaus. Im Herbst 1964 kam es nach jahrzehntelanger Vernachlässigung durch das zuständige Bauamt zum spontanen Kompletteinsturz.
* Umfangreiche Palastanlage auf älteren Fundamenten (1820-24, 1856-59, Im Kirschhasel). Herrschaftliche Architektur mit osmanischen Einflüssen. Barg unter anderem die sogenannte „Wunderkammer“, ein Kuriositätenkabinett mit Erbstücken aus der gräflichen Familie. Besonderheit: Unterirdische Pferdeställe, die nie in Gebrauch genommen worden sind (Kryptohippostyl). Heute Standesamt. 

Burg HohengräffenKIT
Burg Hohengräffen

11.–14. Jhd./ 1830–1837, Großes Aichorn

Die Gründung der Burg Hohengräffen geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Sie zeigt in ihrer ursprünglichen Struktur römisch-antike Einflüsse. Drei große, rechteckige Türme mit offenen Wehrplattformen beherrschen die Angriffsseite, dahinter liegt der wuchtige Palast mit zwei erstaunlich engen Höfen, die den erdgeschossig liegenden Räumen kaum Licht bringen. Der Zugang erfolgt über mehrere hintereinander liegende Tore. 
Die Burg Hohengräffen wurde niemals eingenommen, aber es fanden auch keine Angriffe statt. 

Schlossartig ausgebaut wurde sie ab 1830. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde im Hauptturm eine Heliographen-Station eingerichtet, die aber nie in Betrieb gegangen ist, da die Lieferung der erforderlichen Spiegel ausgeblieben war.

Villa Dr. StumpffKIT
Villa Dr. Stumpff

1861–64, Schachtelalm

Die Villa Dr. Stumpff auf der Schachtelalm war ein privates Bauvorhaben.Gebaut wurde sie als Residenz des k.u.k Botschafters und Sitz der Freimaurerloge „Zu Den Drei Himmelskugeln“. 
Der Zugang erfolgte durch einen in den Felsen geschlagenen Tunnel und einen ebensolchen Treppenschacht. Im Inneren fand sich ein ungewöhnlich prächtiges Marmorbad nach griechischem Vorbild mit fließend warmem Wasser. 
Bereits 1904 wurde die Villa wegen einem irreparablen Wasserschaden aufgegeben und später zur Baustoffgewinnung abgetragen. 
Die Ursachenforschung für die undichten Wasserleitungen und die darauf folgenden juristischen Auseinandersetzungen erstreckten sich bis in die 50er Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts.

Festung HohentieffenKIT
Festung Hohentieffen

1847–63, Burgberg

Auf dem Burgberg entstand unter der Leitung österreichisch-ungarischer Offiziere die Festung als geplantes Zentralwerk einer Großfestung, die die ganze Stadt und die umliegenden Höhenzüge umfassen sollte.
Durch die Weiterentwicklung der Waffentechnik war die Festung schon lange vor der Fertigstellung veraltet. Auf die Errichtung der Außenwerke in ihrer geplanten Form wurde verzichtet. 
Ab 1868 baute man als weit vorgeschobene Verteidigungsposten auf steilsten und kaum erreichbaren Felsgipfeln die „Türme“, deren fortifikatorischer Wert ernsthaft bezweifelt wird. Eine spätere Nutzung der Festung als Staatsarchiv erfolgte nur kurzzeitig aufgrund der nicht unerheblichen Feuchtigkeit in den Kasematten. Einige Gewölbe beherbergten eine Manufaktur für „Original Meerschaumimitat“ sowie die Herrschaftliche Weinkellerei. 
Eine Besonderheit stellt der tiefe Brunnen dar, der in jahrelanger schwerer Arbeit von österreichischen Mineuren angelegt wurde. Er reicht hinab bis auf das Niveau des Flusses und führt bis heute kaltes klares Wasser. In einem überwölbten Raum stand in einer mächtigen Holzkonstruktion ein vier Meter hohes Laufrad, das durch zwei Männer angetrieben werden konnte und das der Wasserförderung mittels Eimerketten diente. Auf diese Weise war eine mehr als ausreichende Wasserversorgung der gesamten Anlage gesichert. Das Holz der Förderanlage wurde im kalten Winter 1946/47 verheizt.

Haus am AbgrundKIT
Haus am Abgrund

1820–24, Rottwain

Das „Haus am Abgrund“ ließ sich ein örtlicher Schaumweinhändler weit oberhalb der Stadt Hohentieffen als Sommersitz errichten. Eindrucksvoll ist das dreistöckige Kellersystem im Fels, das der Weinlagerung dienen sollte. Die für den Bau notwendigen Fundamentierungen erwiesen sich als äußerst aufwändig, ließen die Baukosten explodieren und den Terminplan vollständig aus dem Ruder laufen. Dazu trugen allerdings auch die ständigen Änderungswünsche seitens des Auftraggebers bei. 
Der glücklose Bauherr und seine Familie wurden bald nach dem Einzug von Schlaflosigkeit und absonderlichen Sinnestäuschungen geplagt. Die vor allem nachts auftretenden Phänomene wurden von fast allen Hausbewohnern wahrgenommen und einheitlich als „Flüstern“ beschrieben.
Nachdem selbst die damals modernsten medizinischen Methoden (Elektrobehandlungen) nur bei den Kindern und nur vorübergehend Besserung brachten, wurde sogar ein Medium engagiert, das dem Haus Unwohlsein aufgrund seiner Lage an der Absturzkante der Schlucht attestierte.
Nachdem zuerst die völlig zerrüttete Ehefrau mit den Kindern auszog, bald darauf auch die Dienerschaft kündigte, verließ auch der Bauherr den Ort und baute sich und den Seinen im Tal ein bescheidenes Häuschen mit Garten.
Das Haus am Abgrund wurde später als Heilanstalt genutzt.

Maurisches KastellKIT
Maurisches Kastell

1869–72, Innerste Einöd

Als Jagdschloss entstand das sogenannte „Maurische Kastell“ in der Innersten Einöd im Stile nordafrikanischer Wehrarchitektur. 
Von der Galerie am großen Turm war eine exzellente Beobachtung der umgebenden Jagdgebiete möglich. Aufgrund des Ausbleibens des Jagdwildes wurde die Anlage kaum genutzt und alsbald aufgegeben. 
Bemerkenswert ist das Raucherkabinett im großen Turm mit seinen Meerschaum-Arabesken. 
In den 1930er Jahren erfolgte vorübergehend eine Nutzung durch „Dr. Schrödingers Katzenasyl“.

Blauer TurmKIT
Blauer Turm

1850, Zehenspitze

Über die Sinnhaftigkeit eines extrem schlanken und 40m hohen Aussichtsturms auf einem der ohnehin schon höchsten Berge der Gegend lässt sich streiten. Alleine schon wegen der Gefahr des Kippens bei Sturm. 
Gerüchte besagen, dass die Errichtung des Turmes dem Zweck diente, alle benachbarten Gipfel der näheren und weiteren Umgebung zu überragen und dadurch den höchsten Punkt des Ostalpenraums zu schaffen.
Andere Gerüchte behaupten, dass versucht wurde, die Wolkendecke zu durchstoßen, die häufig die Gipfel der Grafschaft einhüllten, um freie Sicht auf den Sonnenuntergang zu haben. 

LustschlossKIT
Lustschloss

1832–35, Wasserhorn

Das Lustschloss auf dem Wasserhorn entstand ab 1832 für das höfische Amüsement und als Logierhaus für ausländische Gäste. 
Im Frühstückssaal imponierte eine mächtige Orgel mit dampfgetriebenem Windwerk die Besucher, die jedoch aufgrund der enormen Lärmbelästigung nur selten in Betrieb genommen wurde. 
Bereits kurze Zeit nach Fertigstellung des Schlosses wurde es aufgrund starker Zugerscheinungen als unbenutzbar angesehen. 
Es beherbergte nach 1910 ein aeronautisches Institut.

MiradorKIT
Mirador

1841–44, Paradeis-Gärtel

Der Mirador war das Hochzeitsgeschenk an Crysantema von Niedertieffen anlässlich ihrer Vermählung mit Heliodor von Hohentieffen im Jahre 1843. 
Bemerkenswert hierbei sind die getrennten Wohnbereiche der Eheleute im Turm einerseits und im Haupthaus andererseits. Dazwischen liegt als trennendes Verbindungselement ein dreistöckiger Arkadenhof. 
Im Haupthaus findet sich ein fast vollständig verspiegelter Tanzsaal mit äußerst beeindruckenden Bleiglaslüstern aus venezianischer Produktion.
Die unter ausgeprägtem Lunatismus leidende Crysantema veranlasste bereits wenige Wochen nach ihrem Einzug die Herrichtung des Dachreiters als Mondobservatorium.

Belvedere auf dem OsterbergKIT
Belvedere auf dem Osterberg

1847–63, Osterberg

Das Belvedere war eine überaus repräsentative Anlage, die sonst keine bekannte konkrete Nutzung beinhaltete. Es bestand aus einem quadratischen Kernbau mit vier kuppelbekrönten Türmen, an welchen mehrstöckige Kolonnaden anschlossen. Im dadurch gebildeten Hof wurden Terrassengärten angelegt. 
Um die Problematik der für die Grünflächen notwendigen Wasserversorgung auf dem steilen Felsgipfel zu lösen, wurde im oberen Hof ein 96 Klafter tiefer Brunnen angelegt, dessen Bauzeit ungefähr 12 Jahre betrug. Für diese Arbeit wurden englische Bergarbeiter herangezogen. 
Das Belvedere bietet einen großartigen Blick zu allen Seiten über die Flussebene und die umgebenden Höhenzüge. 
Nach mehreren tödlichen Abstürzen wurden in den Säulengängen vorschriftsgemäße Brüstungen ergänzt.

Kathedrale Santa AphrodisiaKIT
Kathedrale Santa Aphrodisia

12./14. Jhd./ 1842–43, Hohentieffen

Die heilige Aphrodisia von Milet war ursprünglich eine römische Vestalin, die aufgrund ihres religiösen Amts zur Keuschheit verpflichtet war. Als sie jedoch mit einem Liebhaber erwischt wurde, sollte sie zur Strafe wie damals üblich lebendig begraben werden. Sie wurde, als sie bereits gefesselt in der für sie vorgesehenen Grube lag, von aufgebrachten Christen gerettet, die gewaltsam in den heiligen Bezirk eingedrungen waren und konvertierte noch am gleichen Tag zum Christentum. Sie erlitt später den Märtyrer-Tod, als sie während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian im Jahre 311 von einem heidnischen Mob gelyncht wurde.
Der heutige Bau stammt im Kern vermutlich aus dem 12. Jahrhundert Nach dem Erdbeben von 1348 wurde die Kathedrale wiederhergestellt und in ihrem Hauptschiff ein ansehnlicher Totentanz-Zyklus gemalt, der wohl im Zusammenhang mit der Pest zu sehen ist, die allerdings im Ort kaum Opfer gefordert hat.
Ab dem Jahr 1842 erfolgte an der Südfassade des Querschiffs die Ergänzung des gräflichen Mausoleums nach persönlichem Entwurf von Hippolythos III. Ein angeblich vorhandener unterirdischer Gang vom Mausoleum zum nahegelegenen Gasthaus „Zum Gotterbarmen“ wurde nie gefunden. Dieses Gerücht mag auf der Tatsache beruhen, dass sich hinter dem Altar unter einer Steinplatte der Zugang zu einer Gangkrypta befindet, die wohl schon seit einigen Jahrhunderten nicht mehr benutzt wird. Die Gänge erstrecken sich labyrinthartig unter dem halben Kirchengebäude.

LandeshauptnervenheilanstaltKIT
Landeshauptnervenheilanstalt

1828–1836 (unvollendet), Tieffengrund

Die intensive Quecksilberproduktion im Gebiet von Hohentieffen führte zu erheblichen gesundheitlichen Folgen bei den Arbeitern und Anwohnern. 
Da Quecksilber vor allem das Nervensystem angreift, kam es bereits 1788 zur Errichtung der Großen Irrenanstalt, deren Hauptgebäude sich am damals vorbildlichen Wiener Narrenturm orientierte. Ein halbes Jahrhundert später galt dieses Konzept als überholt und so wurde mit der Errichtung eines moderneren Gebäudes begonnen. 
Die Landeshauptnervenheilanstalt sollte eine menschenwürdige Unterbringung gewährleisten, was sich in der schlossartigen Hauptfassade widerspiegelt. Dahinter allerdings verbargen sich unzählige kleine Kammern, von denen manche sogar über Fenster verfügten. 
Die extrem beengten Verhältnisse, mangelhafte Belichtung und Belüftung sowie fehlender Anschluss an die Kanalisation waren neben aufsteigender Feuchtigkeit und undichter Dächer die größten Probleme, die dazu führten, dass die Anstalt unvollendet blieb. Sie wurde 1909 nach jahrelanger Überbelegung zugunsten eines Neubaus abgetragen.

LeuchtturmKIT
Leuchtturm

1865, Hohlenstein

Einzigartig im gesamten Alpenraum ist wohl der Leuchtturm auf dem Hohlenstein. Er ist der einzige verwirklichte Teil eines groß angelegten Projekts zur Schaffung eines künstlichen Sees zur Abhaltung von maritimen Schaukämpfen nach antiker Tradition. 
Geplant war eine spektakuläre Inszenierung anlässlich des 300sten Jahrestags der Seeschlacht von Lepanto. Außer einer mächtigen Staumauer hätten eine repräsentative Anlegestelle nebst Mole sowie eine Zuschauertribüne für 500 Ehrengäste errichtet werden sollen. 
Die nach dem Bau des Leuchtturms durchgeführten Baugrunduntersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass aufgrund des karstigen Bodens ein See nie hätte entstehen können. Das Projekt wurde daraufhin eingestellt, der Projektleiter angemessen bestraft. 
Es gibt Hinweise darauf, dass für die Seeschlachten bereits der Bau von zwei großen Galeeren begonnen worden war. Diese seien auf dem Grund des geplanten Stausees auf Kiel gelegt worden und hätten nach Fertigstellung mit dem steigenden Wasserspiegel aufschwimmen sollen. Als sich die Herstellung eines Stausees als undurchführbar herausstellte, sei auch der Bau der Schiffe abgebrochen und das Holz verkauft worden.
Jedoch soll auch noch Jahre später der Kiel eines der Schiffe auf einer Wiese am Fluss sichtbar gewesen sein und es geht das Gerücht, dass man dort noch heute große eiserne Nägel im Boden finden kann.

OneirodromKIT
Oneirodrom

Standort unbekannt

Es ist äußerst fraglich, ob dieses Bauwerk überhaupt errichtet wurde, oder vielmehr, ob es zur Errichtung überhaupt vorgesehen war. 
Der Zweck der Anlage erschließt sich vor allem aus dem Namen, so scheint es als Austragungsort für oneironautische Turniere konzipiert worden zu sein, also für Wettbewerbe luzider Träumer. 
Im Inneren öffnet sich ein kreisrunder Zuschauerraum, dessen steil ansteigende Ränge eine Arena umgeben, in deren Mitte ein trichterförmiges Loch klafft. Der Hintergrund dieser Anordnung lässt sich erahnen, wenn man eine Skizze hinzunimmt, die unlängst im Archiv gefunden wurde. Diese zeigt eine in einem sehr ähnlichen Loch lauernde Trichternetzspinne.

Turm No. IIIKIT
Turm No. III

1868–1870, Steinkopf

Der Turm verfügte ehemals über Kasematten für 66 Kanonen und neun Mörser. Der Zugang verlief ehemals unterirdisch und wurde schon früh durch einen Felssturz verschüttet. 
Den Turm besetzten im Jahr 1964 englische Abenteurer, die dort die unabhängige Republik „Mountainland“ ausriefen und einen Piratensender betrieben. Die ausgestrahlte Musik, größtenteils psychedelischer Rock, wurde noch weit im Hinterland des Ostblocks empfangen. 
Es wird berichtet, dass eines Tages zwei Herren erschienen, die offensichtlich einem Geheimdienst angehörten. Nach einem kurzen aber intensiven Gespräch sei der Sendebetrieb unverzüglich eingestellt worden und die Engländer seien unter vollständiger Zurücklassung ihrer technischen Ausrüstung über Nacht abgereist.

Turm No. IVKIT
Turm No. IV

1869-1870, Oberbüttl

Der Turm enthielt Stellungen für 60 schwere Kanonen, die offenbar aber nie aufgestellt wurden. Auf den schmalen und steilen Zugangswegen wäre ein Transport der Geschütze ohnehin unmöglich gewesen. 
In den unteren Kasematten befinden sich heute die Reste späterer Einbauten einer Champignon-Zucht. Der Aufgang in die oberen Stockwerke wurde bis dato nicht entdeckt.

Turm No. VIKIT
Turm No. VI

1868–72, Hexenbodl

Mit 72 Kanonenscharten in drei Etagen konnte lückenlos in alle Richtungen geschossen werden. 
Das untere Geschoss ist rundum zur infanteristischen Nahverteidigung eingerichtet, obwohl der Turm aufgrund seiner Lage von fast allen Seiten komplett unzugänglich ist. 
Mit den spitz zulaufenden Kaponnieren ergibt sich der Grundriss eines regelmäßigen zwölfzackigen Sterns. Die Fassaden im sechseckigen Hof zeigen eine für eine solche Zweckarchitektur ungewöhnliche Kolossalordnung mit Pilastern dorischer Ordnung.
Pläne zur Umgestaltung des Turms No. 6 zum Mausoleum wurden nicht realisiert. 

Turm No. VIIIKIT
Turm No. VIII

1870–73, Katzenkopf

Aufgrund der Schneeverhältnisse war der Turm im Winter unzugänglich, im Sommer wegen Wassermangels nicht nutzbar. 
Es gab Gerüchte, dass in seinen Kellern verbotene Wissenschaften praktiziert wurden, z.B. experimentelle Quecksilber-Bäder für Nervenkranke oder Versuche mit Telekinese und Television. Medizinische Versuche soll es auch mit atmosphärischer Elektrizität gegeben haben. Es heißt, dass mit Hilfe von Blitzableitern große Energien eingefangen und damit die Theorie der postmortalen Heilkraft von elektrischem Strom untermauert werden sollte. Die Reste von Metallstangen an der Fassade sollen diese Theorie belegen.

Turm No. IXKIT
Turm No. IX

1871–72, Im Anderland

Unter dem Hof des Turms No. IX befindet sich ein in den Felsen gesprengter saalartiger Raum, der als Zisterne gedeutet wird. Jedoch ist kein Zu- und Ablauf vorhanden. 
Bei Ostwetterlage ist hier ein interessantes atonales Heulen wahrnehmbar, das wahrscheinlich der durch die offenen Scharten wehende Wind erzeugt. 
Nach 1950 wurde hier eine ‘Pataphysische Anstalt eingerichtet, die aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage bis Mitte der siebziger Jahre Bestand hatte.

Turm No. XVIKIT
Turm No. XVI

1868–70, Sandkarst

Der Turm verfügt neben 48 Kanonenscharten über acht regelmäßig angeordnete Kaponnieren zur Nahverteidigung. 
Interessant ist bei diesem Turm die geplante Wasserversorgung über einen außergewöhnlich tiefen Brunnen. Der Bau der Brunnenschachtes wurde mit großem Aufwand vorangetrieben, aber kurz vor Erreichen des Grundwasserspiegels beendet. 
Auf dem Dach des Turms wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine militärische Radarstation eingerichtet. Die kugelförmige Schutzhülle der Anlage krönte für einige Zeit das Gemäuer, bis sie wenige Jahre später wieder aufgegeben und abgebaut wurde.

Pavillon 1KIT
Pavillon 1

1849–1850, Hohentieffen

Der Pavillon 1 wurde aus Anlass der Feier zur gelungenen Niederschlagung des 48er-Aufstands errichtet. 
Dieser Aufstand fand im Rahmen der Revolutionen statt, die sich seit diesem Jahr über halb Europa erstreckten. Dass nach seiner Niederschlagung alles so bleiben konnte, wie es war, sollte mit dieser Denkmalarchitektur gewürdigt werden. 
Die gegen diese Pläne gerichteten Demonstrationen wurden ebenfalls niedergeschlagen, den gefallenen Teilnehmern jedoch aufgrund des enormen öffentlichen Drucks ein Kenotaph, der Pavillon 2, errichtet.

Pavillon 2KIT
Pavillon 2

1850-51, Hohentieffen

Der Pavillon 2 wurde als Kenotaph für die durch die Niederschlagung der Proteste gegen den Bau des Pavillon 1 gefallenen Demonstranten errichtet. 
Auf einen Zugang zu diesem Gebäude wurde von offizieller Seite allerdings verzichtet