Studium Bibliotheks- und Informationswissenschaften
In der KIT-Bibliothek ist Christian seit 2016 tätig. Nachdem er in der Abteilung Medienbearbeitung begonnen hat, ist er seit 6 Jahren fester Bestandteil der Abteilung Publikations- und Mediendienste, wo er für die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek tätig ist.
Welcher Weg führte Dich zum Arbeitsplatz „Bibliothek“?
Es hatte schon etwas von einer Odyssee (nur wahrscheinlich nicht so episch ;-) ), bis ich beruflich etwas gefunden habe, mit dem ich mich identifizieren konnte. Begonnen habe ich mit einer kaufmännischen Berufsausbildung, bevor ich dann – nach einem Abstecher auf die Abendschule, wo ich mein Abi nachholte – an die Uni wechselte. Einen richtigen Plan, was ich mal werden wollte, hatte ich aber leider nicht – außer eine grobe Vorstellung davon, "irgendwas mit Geschichte" zu studieren. Versucht hatte ich mich in einem Archäologie- und dann in einem Lehramtsstudium, aber bei beiden kamen mir früher oder später Zweifel, ob das der richtige Karriereweg für mich ist.
Eher zufällig bin ich dann auf den Studiengang "Bibliotheks- und Informationsmanagement" gestoßen, aber der Wechsel dahin hat sich als richtige Entscheidung erwiesen: Ich habe den Studiengang erfolgreich zu Ende gebracht und dann gleich danach eine Stelle hier an der KIT-Bibliothek angetreten. Ein paar Jahre später bin ich dann (auch wieder eher ungeplant und zufällig) in die Öffentlichkeitsarbeit "gestolpert", wo ich mich mit Grafik- und Webdesign beschäftige – ein Bereich, der mit Bibliotheksarbeit an sich nicht wirklich so viel zu tun hat und wo ich auch kaum Vorkenntnisse mitbrachte, der mir aber (unerwartet) viel Spaß macht und der mir es möglich macht, meine kreative Energie auszuleben – etwas, was ich mich davor nicht wirklich getraut habe zu tun.
Ich habe mich dann für ein paralleles Fernstudium in Mediendesign entschieden, um mich als Designer professionell besser aufstellen zu können – und auch wenn die 3 1/2 Jahre Studium neben Vollzeit-Job hier in der BIB Stress pur waren, so habe ich den Aufwand nicht bereut: Meine Erfahrungen als Bibliothekar und die Skills, die ich mir nun als Grafik- und Webdesigner erarbeitet habe, geben mir eine besonderen Blickwinkel auf die Bibliothek, den ich nutzen möchte, um unsere Nutzenden (bestehende wie neue) besser mit unserer Einrichtung bekannt zu machen.
Welche Interessen hast Du schon mitgebracht?
Ein hartnäckiges Stereotyp in den Köpfen vieler Leute ist das Bild von Bibliothekar:innen als Leseratten, die auch während der Arbeit nicht die Finger von ihren Büchern lassen können. Dieses Klischee trifft auf mich zwar zugegebenermaßen auch zu – nicht der Part mit dem Lesen während der Arbeit natürlich ;-) – aber auf andere dann wiederum auch nicht. Zumal wir genug damit beschäftigt sind, unsere Medien zu organisieren und aufzubereiten, als dass wir noch die Zeit hätten, sie alle zu lesen.
Was ich damit sagen möchte, ist, dass man keine Leseratte sein muss, um Bibliothekar:in zu werden – zumal sich der Beruf in den letzten Jahren sowieso schon teils entscheidend verändert hat, eben weil der Fokus nicht mehr nur ausschließlich auf dem Literaturbestand einer Bibliothek liegt, sondern viele andere Facetten angenommen hat. Aber die Zeit, die ich mit (gedruckten & elektronischen) Büchern verbracht habe, haben mir beigebracht, das Potenzial ihrer Inhalte (in Bezug auf Kreativität, Wissensgehalt etc.), aber v.a. auch den Prozess der Qualitätssicherung bzw. des Lektorats, der diese Inhalte zu einem (im besten Fall) gehaltvollen Buch bündelt, besser wertzuschätzen.
Dieses Ideal lässt sich auch auf uns übertragen, denn fundierte Informationen aufzubereiten bzw. Menschen dazu anzuleiten, diese Informationen zu finden und zu nutzen, ist das A und O jeder modernen Bibliothek – vor allem in einer Zeit der zunehmenden "Enshittification" des WWW, wo Fakten und Wahrheiten in einem Sumpf aus Fake News, Selbstdarstellung, Ignoranz und purem Hass zu versinken drohen.
Was magst du an Deinem Beruf besonders gerne?
Die Abwechslung: Der Beruf besteht halt eben nicht nur darin, Bücher zu kaufen und in die Regale zu packen. Von der Arbeit des Buchbindens und dem Katalogisieren von Medien, über das Vermitteln von Informationskompetenzen, der Erstellung verschiedener IT-Lösungen wie Online-Kataloge, Repositories etc., bis hin zu – wie in meinem Fall – dem Erstellen von (visuellem) Content zur Kommunikation unserer Services. Selbst wenn man sich nicht unbedingt für "klassische" Bibliotheksarbeit interessiert, findet man in einer modernen wissenschaftlichen Bibliothek trotzdem einige Möglichkeiten, sich beruflich zu entfalten.
Verrätst Du uns Deinen Lieblingsplatz in der KIT-Bibliothek?
Das Dach des sogenannten „Altbaus“ der Bibliothek (also das größere der beiden Gebäude), wo man eine geile Aussicht auf den KIT-Campus Süd und Karlsruhe hat. Ist für unsere Nutzenden aber leider nicht offen zugänglich ;-)
Ausführliche Informationen auf dem Bibliotheksportal zum Studium mit Bachelor- und Masterabschluss bis hin zur Promotion
Zusätzliche Infos auf der Website MeinJob-Bibliothek.de
Praktika für Studierende!
Ausbildung an der KIT-Bibliothek:
Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste (FaMI)
Mehr Informationen zum Referendariat an der KIT-Bibliothek.
Noch Fragen zu Praktika an der KIT-Bibliothek?
Telefonisch unter +49 721 608-41348 oder E-Mail an: ausbildung∂bibliothek kit edu

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