Entwicklung eines Referenzmodells zum Reporting in wissenschaftlichen Einrichtungen anhand von DORA (BMBF-Projekt)
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "Entwicklung eines Referenzmodells zum Reporting in wissenschaftlichen Einrichtungen anhand von DORA – ERRED" strebt die Entwicklung eines alternativen Modells zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen an. Es fokussiert sich darauf, die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen in den Vordergrund zu rücken und metrikbasierte Ansätze zu überwinden, um eine transparente und nachvollziehbare Leistungsbeurteilung zu ermöglichen.
Inhaltsübersicht
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Allgemeines
Die Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen steigt seit geraumer Zeit stark an, gleichzeitig wird die Dokumentation wissenschaftlichen Outputs im Zuge von Benchmarking und Mittelvergabe immer wichtiger. Für Forschende, aber auch für wissenschaftliche Institutionen, rücken damit statistische Auswertungen immer weiter in den Fokus.
Mit dem ERRED-Projekt soll die Diskussion um die wissenschaftsgeleitete und verantwortungsvolle Bewertung von Forschungsleistungen in Deutschland vorangetrieben werden. Das Projekt fördert als Impulsgeber die praktische Verankerung der Forderungen der San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA), die darauf abzielen bei der Leistungsmessung die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen in den Mittelpunkt zu stellen und auf herkömmliche quantitative Indikatoren, wie den Journal Impact Factor, zu verzichten.
Das Projekt unterstützt damit die Positionen des DFG-Papiers "Wissenschaftliches Publizieren als Grundlage und Gestaltungsfeld der Wissenschaftsbewertung", das im Mai 2022 zu einem Kulturwandel in der Wissenschaft aufgerufen hat, damit bei der Forschungsbewertung die Inhalte stärker berücksichtigt werden als der Publikationsort. Die Ergebnisse aus dem Projekt können wichtige Impulse bei der Entwicklung dieses Wandels sein sowie als Motor für eine zukünftige nachhaltige Organisationsstruktur fungieren.
Ziel des Projekts
Ziel ist die Entwicklung eines übertragbaren Referenzmodells zum Reporting in wissenschaftlichen Einrichtungen anhand von DORA. Auf Basis der bestehenden Reportingverfahren wird ein Indikatorenset entwickelt, das abseits Zeitschriften-basierter Metriken wirkt und offen und transparent Forschungsleistungen in ihrer Breite in den Blick nimmt. Neben textuellen Publikationen werden so z. B. auch Forschungsdaten und Forschungssoftware berücksichtigt.
Als Anwendungsfall wird die Implementierung des Referenzmodells am KIT auf Umsetzung geprüft, etwa im Repository KITopen. Erkenntnisse bei der Anwendung am KIT werden bei der Entwicklung des Referenzmodells berücksichtigt. Dabei sollen auch Ergebnisse bereits bestehender Arbeitskreise mit in das Projekt einfließen.
Förderung von Open Science
Im Sinne von Open Data wird erprobt werden, wie die zu erhebenden Daten offen und transparent unter Nutzung offener Lizenzen veröffentlicht werden können. Bereits bestehende Standards, wie der Kerndatensatz Forschung, sollen dabei mit einbezogen und überprüft werden.
Damit dient das Projekt als Vorreiter für Open Science-Initiativen in Deutschland und zielt darauf ab, die Prinzipien von Open Science in die Praxis der Forschungsbewertung zu integrieren. Durch die Schaffung eines transparenten und nachvollziehbaren Modells, das die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen in den Mittelpunkt stellt, trägt es zur Förderung offener wissenschaftlicher Infrastrukturen bei.