Vitrine 04

Herbarbelege und Pflanzenbilder aus Gmelins botanischem Wirken
 KIT

 Bitte beachten Sie: Die Herbarbelege finden Sie nur vor Ort in der Vitrine.

Inhalt

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Volltexte und Digitalisate

Die Volltexte und Digitalisate der in dieser Vitrine ausgestellten Exponate sowie weiterer Fundstücke zum Thema finden Sie hier.

Löwenzahn, Leontodon Taraxacum

113. Löwenzahn. Pfaffenröhrlein. Pfaffenblatt. Hundsblume. Hundslattig. Ketten-Blume.
Dent de Lion. Pissenlit. – Leontodon Taraxacum.

Die Wurzel walzenförmig, weißgrau, etwas geringelt, ästig, fleischig, milchgebend. Die Stengel blätterlos, röhrenförmig, rund, aufrecht, glatt, einblüthig. Wurzelblätter viele, gestielt, schrotsägenförmig; die Abschnitte dreyeckig, gezähnelt. Die allgemeine Blumenkrone groß, gelb. Diese sehr bekannte Pflanze, wächst hie und da häufig in Gras- und Obstgärten, auf Wiesen, Weiden und Aeckern, an Wegen und Hecken. Blühet im März, April, May. Reifet ihre Samen im May, Juni, und gehört unter die ausdauernden Gewächse.

Die jungen zarten Blätter, können im Frühjahr, ehe die Pflanze Stengel treibt, als gesundes schmackhaftes Gemüße, und als Salat zubereitet und verspeist werden.

Aus den Wurzeln wurde bei Mangel, Brod gebacken. Sie können aber ehe sie Stengel treiben, besser als nahrhaftes Gemüße benutzt werden.

Scharbockkraut, Ranunculus Ficaria

78. Feigwarzenkraut. Kleines Schöllkraut. Scharbokskraut. Schmalzsternblume. Schmirgelkraut.
Eclair mineur. Herbe aux Hêmorhoides. Ranunculus Ficaria.

Die Wurzel aus kleinen länglichen gehäuften weißlichen fleischigen Knollen zusammengesetzt. Der Stengel finger- bis handhoch, auch länger, niederliegend, dann etwas aufrecht, schwach, einfach, glatt. Die Blätter lang gestielt, abwechslend, seltener gegenüberstehend, herzförmig, rundlich, ganz, oder eckig ausgebuchtet, glatt, oberhalb glänzend, in der Mitte öfters mit einem schwärzlichen Flecken bezeichnet. Die Blüthen ausgehend, gestielt. Die Stiele einblüthig. Der Blumenkelch dreyblätterig, abfallend, gelblich. Die Blumenkrone 8 – 10 – 12 blätterig, lanzettförmig, ganz, etwas stumpf, ausgebreitet, am Grunde mit einem Honiggrübchen, welches mit einem kleinen Schuppchen bedeckt ist, gelb, glänzend. Wächst sehr häufig an schattigen etwas feuchten Orten, unter den Hecken, an Wegen, am Rande der Waldungen, in Gras- und Obstgärten, auch in den Weinbergen. Blühet im März, April, May, reifet seine Samen im Juni, Juli, und gehört unter die ausdauernden Gewächse.

Die zarten jungen Blätter, sind sehr milde, etwas wenig reizend, und werden an vielen Orten, im ersten Frühjahr, als schmackhaftes Gemüße und Salat verspeist. Die Pflanze giebt vorzüglich im Frühjahr, dem Rindvieh eine angenehme und gute Nahrung.

Die Wurzeln sind vorzüglich vor dem Ausbruche der Blumen sehr scharf, und werden wegen ihrer besonderen Gestalt auch Erdgerste, Himmelsgerste genannt, weil der Pöbel sonst glaubte, daß sie, wenn sie von einem anhaltenden Regen entblößt worden waren, vom Himmel gefallen wären.

 

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Kontakt

Vitrine 4 - Objekt KIT
Löwenzahn, Leontodon Taraxacum. Aquarell-Beispiel aus: Flora Kuppenheimensis, 1809, Original in BLB. Siehe "Volltexte und Digitalisate"
Vitrine 4 - Objekt KIT
Scharbockkraut, Ranunculus Ficaria. Aquarell-Beispiel aus: Flora Kuppenheimensis, 1809, Original in BLB. Siehe "Volltexte und Digitalisate"