Lizenzen
Inhalt
sprungmarken_marker_2282
Wozu dienen freie Lizenzen?
Eine freie Lizenz (Open-Content-Lizenz) für eine Publikation ermöglicht, genau festzulegen, wie diese Publikation genutzt werden darf. Das Urheberrechtsgesetz ist davon unberührt – die Namensnennung der Urheberin bzw. des Urhebers muss immer erfolgen. Ebenso gelten die Schranken des Urheberrechtsgesetzes, z. B. das Zitatrecht, unabhängig von der Lizenz, unter der das Werk steht.
Als Autorin bzw. Autor können Sie aber darüber hinaus festlegen, wie Ihre Publikation verbreitet und genutzt werden darf und damit mehr Rechte einräumen, als das Urheberrechtsgesetz vorsieht. Die Vergabe einer freien Lizenz für eine Publikation macht somit verständlicher, wie die Publikation genutzt werden darf und ermöglicht eine größere Rechtssicherheit – sowohl für Autor/innen als auch für Nutzer/innen.
Insbesondere für Open-Access-Publikationen wird damit nicht nur eine optimale Zugänglichkeit und Verbreitung erreicht, sondern es werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Nachnutzbarkeit der in der Publikation enthaltenen Forschungsergebnisse klar geregelt.
Wenn Sie als Autorin bzw. Autor Ihre Publikation nicht nur verbreiten und zugänglich machen, sondern auch die Verwendung bzw. Nachnutzung ermöglichen möchten, dann empfiehlt die KIT-Bibliothek, in Übereinstimmung mit der DFG, die Vergabe einer freien Lizenz für die Publikation.
Internationale Verbreitung und Akzeptanz – nicht nur im Wissenschaftsbereich – haben Creative-Commons-Lizenzen gefunden; sie können als Standard für freie Lizenzen gelten. Darüber hinaus gibt es noch weitere freie Lizenzen, z. B. die GNU Free Documentation Licence (GFDL) für Software oder die Open Database License (ODbL) für Forschungsdaten.
Creative-Commons-Lizenzen
Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen) gehören zu einem Lizenzmodell, das standardisierte Lizenzverträge bietet. Creative Commons ist eine 2001 in den USA gegründete Non-Profit-Organisation. Nach dem Baukastenprinzip können die folgenden vier Lizenzmodule zusammengesetzt werden:
- BY: Namensnennung
Der Urheber des Werkes muss genannt werden (verpflichtendes Modul). - NC: Nicht kommerziell (non commercial)
Es darf keine kommerzielle Nutzung des Werkes erfolgen. - ND: Keine Bearbeitung (no derivatives)
Das Werk darf nicht verändert werden. - SA: Weitergabe unter gleichen Bedingungen (share alike)
Das Werk darf verändert und verbreitet werden, aber nur unter der ursprünglichen Lizenz.
Damit lassen sich sechs verschiedene Lizenzvarianten bilden – von der Lizenz CC BY als freizügigster bis zur Lizenz CC BY-NC-ND als restriktivster Lizenz.
Es gibt unterschiedliche Versionen der CC-Lizenzen: Lizenzen ab der Version 4.0 werden nicht mehr aufwändig in einzelne nationale Rechtsordnungen portiert, sondern sind auf der Ebene der Sprache vereinheitlicht und als "International" gekennzeichnet. Die aktuelle Version 4.0 liegt jetzt als offizielle, einheitliche deutschsprachige Fassung vor.
Beschreibung der einzelnen Creative-Commons-Lizenzen
Alle aufklappen | Alle zuklappen
CC BY: Namensnennung – 4.0 International
|
CC BY-SA: Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen – 4.0 International
|
CC BY-NC: Namensnennung, nicht kommerziell – 4.0 International
|
CC BY-ND: Namensnennung, keine Bearbeitung – 4.0 International
|
CC BY-NC-SA: Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen – 4.0 International
|
CC BY-NC-ND: Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung – 4.0 International
|
Auswahl einer Creative-Commons-Lizenz
Wenn Sie eine CC-Lizenz für Ihre Publikation vergeben möchten, überlegen Sie, was für Sie im Vordergrund steht, z. B. eine möglichst große Verbreitung, intensive Nachnutzung oder Schutz vor kommerzieller Nutzung. Häufig besteht die Tendenz, eine kommerzielle Nutzung auszuschließen. Berücksichtigen Sie hierbei, dass dann auch keine Nutzung Ihres Werks in nichtkommerziellen Angeboten möglich ist, wenn dort eine freizügigere Lizenz Anwendung findet (z. B. in Wikipedia mit der Lizenz CC BY-SA als Standard). Ebenso ist keine Nutzung in wissenschaftlichen Blogs möglich, wenn diese Werbung enthalten.
Als open-access-kompatible CC-Lizenzen gelten lediglich die Lizenzen CC BY und CC BY-SA. Der Lizenztyp der Non-Commercial-Lizenzen (NC-Lizenzen, CC BY-NC) behindert die Nachnutzung und Weiterverbreitung nach den Grundprinzipien des Open Access und führt dazu, dass sich Verlage auf diesem Wege häufig exklusive Verwertungsrechte sichern, um Inhalte z.B. an KI-Anbieter weiterzuverkaufen. Näheres dazu finden Sie in einem Artikel und einem Flyer auf der Website des DEAL-Konsortiums.
Weitere Informationen:
- „Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen“
Ausführliche Informationen zu den Vor- und Nachteilen der sechs CC-Lizenzvarianten - Lizenzauswahl von Creative Commons
- FAQs von Creative Commons
Wie vergebe ich eine Lizenz für meine Publikation?
Entscheiden Sie sich für eine Lizenz und fügen Sie den entsprechenden Lizenztext in Ihrer Publikation ein (in der Regel auf der Rückseite des Titelblatts). Sie können dafür die von der KIT-Bibliothek erstellten Vorlagen für alle CC-Lizenzen (für verschiedene Publikationsformate) nutzen.
Für eine Zweitveröffentlichung (wenn Sie z. B. bereits bei einem Verlag publiziert haben und Ihre Publikation nun zusätzlich in KITopen zugänglich machen wollen) beachten Sie bitte Ihren Verlagsvertrag: Sie können nur eine Lizenz vergeben, die kompatibel zu diesem Vertrag ist. Berücksichtigen Sie dies schon möglichst früh bzw. bei der Entscheidung, wo Sie publizieren möchten.
Hinweise für die verschiedenen Publikationsangebote:
Alle aufklappen | Alle zuklappen
Repository KITopen
Sie können für Ihre Publikation eine Lizenz Ihrer Wahl vergeben. Empfehlenswert als open-access-kompatible Lizenz sind die CC-Lizenzen CC BY und CC BY-SA.
|
Verlag KIT Scientific Publishing (KSP)
Der Verlag KIT Scientific Publishing (KSP) ist ein reiner Open-Access-Verlag. Alle Publikationen in KSP erscheinen daher standardmäßig unter der Lizenz CC BY oder CC BY-SA. |