Open Access und Open Science am KIT
Inhalt
sprungmarken_marker_2282
Was ist Open Access?
Open Access steht für unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Dies entspringt der Vorstellung, dass Ergebnisse aus mit öffentlichen Mitteln geförderter Forschung weltweit ohne Beschränkungen verfügbar sein sollten. Ausgehend von ersten Preprintservern Ende der 90er Jahre an amerikanischen Hochschulen hat sich das Open-Access-Publizieren mittlerweile neben dem konventionellen Publizieren (Closed Access) etabliert. Open-Access-Publikationen werden in der Regel schneller veröffentlicht und erreichen eine größere Sichtbarkeit und häufigere Zitate als konventionelle Publikationen.
Es werden grundsätzlich drei Wege des Open-Access-Publizierens unterschieden:
- Goldener Weg
Der goldene Weg bezeichnet Erstveröffentlichungen (Bücher, Zeitschriftenaufsätze, Proceedingsbeiträge etc.) in einem Open-Access-Verlag bzw. in einer Open-Access-Zeitschrift. Es existiert ein Qualitätssicherungsprozess (z. B. Peer-Review-Verfahren). - Diamantener Weg
Der diamantene Weg ist eine Weiterführung des goldenen Weges. Der Schwerpunkt liegt auf transparenten und wissenschaftsgeleiteten Publikationsprozessen. - Grüner Weg
Der grüne Weg bezeichnet die Zweitveröffentlichung von Publikationen in einem institutionellen oder fachspezifischen Repository oder auch die Selbstarchivierung auf der Autorenwebseite.
Ausführliche Informationen auf der Informationsplattform Open Access
Was ist Open Science?
Open Science fordert noch weitere Schritte in Richtung einer offenen Wissenschaft. Darunter wird ein ganzes Bündel an Strategien und Aktionen verstanden, die im Kern darauf abzielen, möglichst alle Bestandteile des wissenschaftlichen Prozesses offen zugänglich, nachvollziehbar und nachnutzbar zu machen. Dieser kulturelle Wandel in der wissenschaftlichen Arbeitsweise geht über die Grenzen der Forschung hinaus und bringt wissenschaftliche Erkenntnisse aktiv in die Gesellschaft ein.
Durch mehr Transparenz, Reproduzierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und offene Kommunikation soll die Qualität der Forschung insgesamt verbessert werden. Open Science ist somit ein wichtiger Bestandteil der Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.
Ausführliche Informationen auf der Informationsplattform Open Science AG
Alle aufklappen | Alle zuklappen
Grundsatzposition des KIT zu Open Access und Open Science
1. Grundsatzposition des KIT zu Open Access
Das KIT hat das Ziel, die Publikationen der eigenen Forschungseinrichtung vollständig nachzuweisen und sie nach den Grundsätzen von Open Access über das Internet zugänglich zu machen. In einer Grundsatzposition vom März 2010 ermutigt das Präsidium alle Forschenden des KIT, ihre Ergebnisse entsprechend zugänglich zu machen: "Publikationen aus dem Karlsruher Institut für Technologie sollen künftig frei zugänglich sein, soweit nicht ausdrückliche Vereinbarungen mit Verlagen und anderen dem entgegenstehen. Das KIT ermutigt seine Forschenden, ihre Ergebnisse in Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen." |
2. Open Science Policy der Helmholtz-Gemeinschaft
Die Helmholtz-Gemeinschaft setzt sich über verschiedene Aktivitäten aktiv für Open Access und Open Science ein und hat im September 2022 eine Open-Science-Policy verabschiedet. Darin werden sowohl strategische Rahmenbedinungen für eine offene Wissenschaft („as open as possible and as closed as necessary“) sowie konkrete Ziele für die Schwerpunktthemen Open Access, Open Research Data und Open Research Software formuliert. |
3. Open-Access in der Helmholtz-Gemeinschaft
Die Open Science Policy der Helmholtz-Gemeinschaft löst die bisherige Open-Access-Richtlinie von 2016 ab und regelt die Bestimmungen zu Open Access neu: Die Richtlinie sieht u. a. vor, dass sich die Mitarbeiter:innen ausreichende Rechte bei Verlagen sichern, um Aufsätze (Verlagsversion oder Postprint/akzeptiertes Manuskript) spätestens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung kostenfrei im Repository KITopen, idealerweise mit einer CC-BY-Lizenz, zugänglich gemacht machen zu können. Es werden auch zwölf Monate Embargo gemäßg den Vorgaben des Zweitveröffentlichungsrechts § 38(4) UrhG akzeptiert. Darüber hinaus sollen die den Publikationen zugrunde liegenden Forschungsdaten zugänglich und nachnutzbar gemacht werden. |
4. Leitlinie zum Forschungsdatenmanagement
Das KIT betrachtet den Aufbau von Strukturen zur dauerhaften Bereitstellung qualitätsgesicherter Forschungsdaten als ein wesentliches strategisches Ziel und hat daher im Oktober 2016 KIT-Leitlinien für ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement am KIT formuliert. |
5. Meldeverpflichtung von Veröffentlichungen am KIT mit Open-Access-Komponente
Das KIT strebt den zentralen Nachweis des gesamten Forschungsoutputs an und möchte aus diesem Grund alle Publikationen seiner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zentral nachweisen. Seit 2019 gilt dafür am KIT einheitlich eine zentrale Richtlinie . Zusätzlich sollen die Forschungsleistungen nach den Prinzipien des Open Access und auf Grundlage der Open-Access-Richtlinie der Helmholtz-Gemeinschaft weltweit im Internet frei verfügbar sein. |
6. Leitlinien zum Umgang mit Open Educational Resources (OER) am KIT
Das KIT fördert die Nutzung und Bereitstellung von Open Education Resources (OER) und hat dazu 2021 eine OER-Policy verabschiedet. Nach diesem Verständnis sollen im KIT die digitale Lehre durch die Nutzung und Bereitstellung digitaler Lehrmaterialien, die unter freien Lizenzen stehen, insgesamt gefördert werden. Ausführliche Informationen finden Sie hier. |
6. Internationale Deklarationen zu Open Access und Open Science
Zur weiteren Beförderung von Open Access und Open Science hat das KIT folgende internationale Deklarationen unterzeichnet:
|
Umsetzung der Grundsatzpositionen und der Open-Access-Vorgaben am KIT
Die KIT-Bibliothek bietet verschiedene Open-Access-Publikationsservices und Infrastrukturen, um die Grundsatzposition zu Open Access sowie die Open-Access-Vorgabe der Helmholtz Open Science Policy umzusetzen:
- Das Repository KITopen ist das zentrale Repository des KIT. Es enthält sowohl Erstveröffentlichungen (z. B. Dissertationen, Schriftenreihen eines Instituts) als auch Zweitveröffentlichungen sowie Forschungsdaten und digitale Lehrmaterialien (in Kooperation mit dem SCC).
- Der Verlag KIT Scientific Publishing ist der Open-Access-Verlag des KIT und bietet Ihnen die Möglichkeit, im Sinne des goldenen und diamantenen Weges zu publizieren (z. B. Bücher, Zeitschriften, Conference Proceedings).
- Wenn Sie in einer Open-Access-Zeitschrift publizieren möchten, unterstützt Sie der KIT-Publikationsfonds durch die Übernahme der Publikationsgebühren für Autorinnen und Autoren.
Ausführliche Informationen zu den Publikationsmöglichkeiten am KIT